Heilung dank
zielgerichteter Diagnostik

Patientengeschichten

Die Angiografie mit anschließender radiologischer Therapie haben Wolfgang Schulz das Leben gerettet

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Wolfgang Schulz litt an unspezifischen Symptomen, die sich im Laufe der Jahre immer mehr zuspitzten. Am Universitätsklinikum Frankfurt bekam Wolfgang Schulz nach langem Leidensweg die Diagnose, dass ein Blutgefäß im Bauchraum verstopft war. Der Radiologe Prof. Thomas Vogl diagnostizierte die Erkrankung und leitete eine Therapie zur Gefäßerweiterung ein, die Wolfgang Schulz das Leben rettete.

Wolfgang Rüdiger Schulz ging 2007 in Rente. Für seinen Ruhestand hatte sich der 66-Jährige viele Reisen innerhalb und außerhalb Europas vorgenommen. Diese Pläne ließen sich allerdings durch ein zunehmendes, eher unspezifisches Krankheitsgefühl immer weniger und irgendwann gar nicht mehr umsetzen. Im Sommer 2010 erfolgte wegen Abszessen in Milz, Bauchspeicheldrüse und Dickdarm die Entfernung der linken Seite des Dickdarms, der Milz und Teile der Bauchspeicheldrüse. Seit 2012 verschlimmerten sich die gesundheitlichen Probleme massiv. Sowohl asthmatische Beschwerden als auch zunehmende Gelenkbeschwerden traten ebenso auf wie ein Gefühl der Kraftlosigkeit verbunden mit starker Unsicherheit beim Gehen.

 

2013 wurde Wolfgang Schulz in einem hessischen Krankenhaus untersucht. Dort wurde eine ischämische Colitis – eine Entzündung durch verminderte Durchblutung des Darms – im verbliebenden rechten Abschnitt des Dickdarms diagnostiziert. Im Oktober 2013 spitzte sich die Situation zu. Der Rentner litt an massiven Entzündungen im Bauchraum und in der Folge an Erbrechen. Die Untersuchung im CT ergab, dass es zu mehreren Gefäßverschlüssen in der Lunge und zu Blutungen im Dünndarm und Rektum gekommen war. Auch Herz und Kleinhirn waren betroffen. Eine geplante Operation der Lendenwirbelsäule wegen eines Bandscheibenvorfalls konnte deswegen nicht durchgeführt werden. Das Krankenhaus entfernte daraufhin mehrfach operativ Teile des Dünn- und Dickdarms. Diese Eingriffe reduzierten zeitweilig die Beschwerden. Doch in den Folgejahren verschärfte sich die Situation erneut. Herr Schulz litt wieder an Durchfall und Erbrechen. Hinzu kamen kontinuierliche Appetitlosigkeit und so heftige Beschwerden, dass eine normale Nahrungsaufnahme nicht mehr möglich war.

Wolfang Schulz hat selbst Jahrzehnte als Arzt gearbeitet. Nachdem das behandelnde Krankenhaus seinen gesundheitlichen Zustand nicht nachhaltig stabilisieren konnte, begann der frühere Internist eigeninitiativ mit umfangreichen Recherchen. Er kam zu dem Schluss, dass das Problem in den Blutgefäßen liegen könnte. Daraufhin suchte Schulz nach einer Klinik mit einer versierten bildgebenden Diagnostik, der so genannten Angiographie. Die Angiographie-Experten untersuchen die Blutgefäße mithilfe von Kontrastmitteln. Am Universitätsklinikum Frankfurt wurde Wolfgang Schulz fündig.

Nach einem Gespräch mit dem verantwortlichen Direktor der Radiologie Prof. Thomas Vogl erhielt er einen Termin für eine Angiographie einschließlich Laboruntersuchungen innerhalb weniger Tage. Mithilfe des modernsten Magnetresonanztomographen auf dem Markt und einer besonderen Expertise wurde die tatsächliche Ursache für die massiven Beschwerden gefunden: eine Stenose des Truncus coeliacus. Dabei handelt es sich um eine Verstopfung/Verengung eines zentralen Blutgefäßes im Bauchraum.

Auf Grundlage dieser Diagnose legte das Team um Prof. Vogl die Behandlung für Wolfgang Schulz fest: Mithilfe der perkutanen transluminalen Angioplastie (PTA) wurde zunächst das Gefäß wieder erweitert. Durch einen kleinen Schnitt in der Leiste wird dabei ein Katheter, also ein besonderer Schlauch, in das Blutgefäßsystem eingeführt und bis in die betroffene Stelle vorgeschoben.

An diesem Punkt wird der Katheter dann aufgeblasen, um die Verengung zu öffnen. Damit das Gefäß im Anschluss nicht wieder verstopft, wird ebenfalls über einen solchen Schlauch ein Röhrchen (Stent) eingeführt, das den ungestörten Blutfluss dauerhaft sichert. Prof. Vogl hat mit seinem Team nach intensiven Vorbereitungen und der Risikoaufklärung den sehr komplexen Eingriff unter Verwendung modernster Kathetertechnologie und mit einem roboterassistierten Bildgebungssystem durchgeführt. Die sogenannte Dyna-CT-Technologie produziert dreidimensionale Bilder, mit denen der Katheter während des Eingriffs auf einem Bildschirm präzise verfolgt und gesteuert werden kann.

Der Schritt ans Universitätsklinikum Frankfurt hat nicht nur das Leben von Wolfgang Schulz gerettet: Durch die richtige Diagnose und Therapie hat sich die Lebensqualität des Patienten ebenfalls deutlich verbessert, auch wenn nicht alle Folgen der zu späten Erkennung der Ursache wieder beseitigt werden konnten. Heute ist ihm eine weitgehend normale Nahrungsaufnahme möglich. Auch die Bewegungsfähigkeit hat sich verbessert und die dauerhaften akuten Beschwerden sind weitgehend verschwunden.

Wolfgang Schulz kann seine freie Zeit als Rentner wieder, wenn auch eingeschränkt durch den Bandscheibenvorfall, seinen vielfältigen aktiven und kreativen Hobbys widmen: dem Keyboardspielen, der Malerei, Fotografie, Schreinerei, dem Metallbau und manchen anderen Tüfteleien.