Krankenhausreform
konsequent umsetzen

Krankenhausreform konsequent umsetzen und bessere Medizin ermöglichen

Die Beratungen von Bund und Ländern zur Krankenhausreform sind zu einem positiven Abschluss gekommen. Wichtig ist jetzt, dass die Eckpunkte auch konsequent gesetzlich verankert und umgesetzt werden, damit Versorgungsangebote auf personell und technisch adäquat ausgestattete Kliniken konzentriert werden. Mit der Einigung zur Krankenhausreform ist der Weg frei für eine Versorgung, die sich den aktuellen Herausforderungen stellt und eine bessere Medizin für alle Patientinnen und Patienten ermöglicht.

Die Bedeutung der Universitätsklinika für die regionale Koordination der Versorgung wird von Bund und Ländern anerkannt. Durch die Übernahme der Koordinierungs- und Vernetzungsaufgaben werden Universitätsklinika regionale Strukturen weiter unterstützen und gemeinsam mit anderen Krankenhäusern die flächendeckende und qualitativ hochwertige Versorgung gewährleisten.

Transparenzgesetz

Die Universitätsklinika begrüßen den Kabinettsbeschluss zum Krankenhaustransparenzgesetz als ersten wichtigen Schritt einer konsequenten Umsetzung der Krankenhausreform. Im Eckpunktepapier war angekündigt, dass zur Information und Aufklärung von Patientinnen und Patienten Daten über das Leistungsangebot und die Qualität der stationären Versorgung veröffentlicht werden. Dafür sind jetzt die Grundlagen zu mehr Übersichtlichkeit und einer besseren Information für die Bürgerinnen und Bürger auf den Weg gebracht.

Das Transparenzverzeichnis weist Versorgungsstufen aus, wie sie bereits im Koalitionsvertrag vorgesehen sind. Das Level 3U macht die Universitätsklinika als eigene Versorgungsstufe sichtbar. In Zukunft können Bürgerinnen und Bürger eindeutig erkennen, wo Maximalversorgung erbracht, interdisziplinär behandelt und an Innovationen geforscht wird.

Das Krankenhaustransparenzgesetz ist der Startschuss zur Umsetzung des Eckpunktepapiers. Dies muss nun auch Ansporn sein, die Krankenhausreform in allen weiteren Punkten voranzubringen. Bei den weiteren Schritten sind nun wieder Bund und Länder gemeinsam gefordert, um die dringend notwendigen strukturellen Veränderungen auf den Weg zu bringen.

Die Rolle der Universitätsklinika

"Spitzenversorgung für alle“ muss aus Sicht der Universitätsklinika das Ziel der Krankenhausreform sein. Das eigene Versorgungslevel 3 U für die Universitätsklinika ist hierfür der richtige Weg. An keiner anderen Stelle des Gesundheitswesens können gleichzeitig so viele Verbesserungseffekte zum Nutzen der Patientinnen und Patienten erzielt werden.

Auch die weiteren Akteure im Gesundheitswesen profitieren davon, weil die Universitätsmedizin so ihr Knowhow über eine Vernetzung mit anderen Partner:innen einbringen kann. Die Universitätsklinika versorgen nicht nur „ihre“ Patientinnen und Patienten, sie leisten einen wichtigen Beitrag für das gesamte Versorgungssystem. Sie führen Innovationen in die Versorgung ein, entwickeln neue Versorgungskonzepte und stellen ihre Expertise anderen zur Verfügung. Mit einem eigenen Versorgungslevel können die Universitätsklinika als Kraftzentren in ihrer Koordinierungsrolle gestärkt und die Versorgungslandschaft insgesamt verbessert werden.

Regionale Versorgungslandschaft

Kliniken, die sich im Verbund organisieren, können Kapazitäten effizienter verteilen, Lasten besser ausgleichen, Behandlungen zielgenauer optimieren und von Innovationen gegenseitig profitieren. Dafür ist es notwendig, dass Aufgaben klar verteilt und geeignete Prozesse eindeutig definiert werden. Die Uniklinika stehen bereit, die regionale Versorgung im engen Zusammenspiel aller Beteiligten zu koordinieren.

„Eine Uniklinik kann das Teamplay in den Regionen stärken“


„Die Krankenhauslandschaft in Deutschland braucht nicht nur Erste Hilfe, sondern eine systematische Reform, damit ihre gesundheitliche Versorgungsleistung dauerhaft gelingt.

Wer eine Spitzenversorgung für alle will, muss die Zusammenarbeit in den Regionen stärken – vom Grundversorger bis zur Uniklinik. Die regionalen Gesundheitsakteure wissen am besten, was vor ihrer Haustür gebraucht wird, und sie arbeiten schon jetzt immer häufiger als regionale Teams zusammen.

Netzwerk statt Stückwerk heißt das Erfolgsrezept, damit nicht jedes Krankenhaus für sich allein kämpft, bis die Kräfte schwinden und die Qualität leidet.

Regionale Krankenhausversorgung funktioniert wie bei einem erfolgreichen Fußballteam: Wenn jeder weiß, auf welcher Position er spielt, und dem Erfolg des ganzen Teams verpflichtet ist, dann gelingt das Zusammenspiel besonders gut. Eine Uniklinik vor Ort engagiert sich für ihr Team in der Region. Sie teilt als Kapitän ihre Erfahrung mit den Mitspielern, koordiniert sie und respektiert die bedeutende Rolle jedes Einzelnen.

Nur wenn die Koordinierungsrolle mit einem eigenen Versorgungslevel für Uniklinika jetzt im Gesetz verankert wird, nützt es allen in der Region und sichert langfristig Qualität in der Fläche.

Die Corona-Pandemie hat gezeigt, was die partnerschaftliche Zusammenarbeit regionaler Krankenhäuser bewirken kann. Wenn ein neues Virus so viel bewegen kann, kann ein neues Wir im Gesundheitssystem nicht noch viel mehr?“

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jens Scholz
1. Vorsitzender des Verbandes der Universitätsklinika Deutschlands e.V. (VUD)



Rolle der Universitätsklinika für das Gesundheitssystem