Die Deutsche Hochschulmedizin (DHM) warnt angesichts aktueller Entwicklungen in den USA vor einem Rückbau internationaler Wissenschaftsbeziehungen und betont die zentrale Bedeutung des transatlantischen Austauschs für Forschung, Lehre und Krankenversorgung in Deutschland. Die offene, institutionell verankerte Zusammenarbeit mit US-amerikanischen Universitäten müsse dauerhaft gesichert und gestärkt werden.
Die biomedizinische Forschung ist eine globale Angelegenheit. Forschende, Lehrende sowie klinisch tätige Ärztinnen und Ärzte in der Universitätsmedizin profitieren täglich von Wissensaustausch, gemeinsamen Projekten und Karrierewegen über Grenzen hinweg. Insbesondere Aufenthalte an führenden US-Universitäten haben viele wissenschaftliche Biografien bereichert, bahnbrechende Erkenntnisse ermöglicht und Kooperationen begründet, die oft ein Leben lang fortgeführt werden.
„Die internationale Vernetzung ist für den Fortschritt in der Medizin unerlässlich. Gerade die Zusammenarbeit mit US-amerikanischen Einrichtungen hat Generationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern geprägt und die Universitätsmedizin in Deutschland nachhaltig gestärkt“, erklärt Prof. Matthias Frosch, Präsident des Medizinischen Fakultätentages (MFT).
Etablierte Wissenschaftsstrukturen sind gefährdet
Mit Besorgnis blickt die DHM auf jüngste politische Eingriffe in den USA, die das dort etablierte System der internationalen Wissenschaft auf verstörende und unsinnige Weise beschädigen. Politische Einflussnahmen, Einschränkungen des Zugangs für internationale Forschende und die Infragestellung langjähriger Kooperationsformate gefährden nicht nur die Karrieren junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, sondern auch zentrale Prinzipien der Wissenschaft: Offenheit, Dialog und Zusammenarbeit. Besonders irritierend sind Entwicklungen an renommierten Einrichtungen wie der Harvard University, durch die internationale Kooperationen massiv unter Druck geraten.
„Forschung braucht Freiheit – und diese Freiheit lebt vom internationalen Miteinander“, sagt Prof. Jens Scholz, 1. Vorsitzender des Verbands der Universitätsklinika Deutschlands (VUD). „Die Deutsche Universitätsmedizin steht klar an der Seite all jener, die für eine offene und weltoffene Wissenschaft eintreten. Wir setzen uns für den Erhalt starker globaler Partnerschaften ein, etwa zur gemeinsamen Ausbildung und Versorgung in globalen Gesundheitsfragen.“
Klare Haltung und Aufruf zur Stärkung transatlantischer Beziehungen
Die Deutsche Hochschulmedizin bekräftigt ihre enge Verbundenheit mit amerikanischen Universitäten und bestärkt ihre Standorte darin, transatlantische Partnerschaften aktiv zu pflegen und weiter auszubauen. Internationale Kooperationen bleiben ein integraler Bestandteil exzellenter Wissenschaft und Lehre.
Das Thema “Internationale Kooperationen der Universitätsmedizin - Globale Herausforderungen gemeinsam angehen” werden wir auch bei der kommenden Jahrestagung des Medizinischen Fakultätentages (oMFT) am 12. und 13. Juni in Freiburg diskutieren.
Das Statement der Deutschen Hochschulmedizin ist hier: Stellungnahme: Wir müssen die internationale Zusammenarbeit mit den USA stark halten | Medizinischer Fakultätentag
Mehr zum oMFT am 12./13. Juni in Freiburg: www.omft.de
Pressekontakt:
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