Die Versorgungsforschung zielt darauf, Entscheidungen im Gesundheitswesen etwa zur Prävention von Krankheiten und zur medizinischen Versorgung der Bevölkerung auf solide wissenschaftliche Grundlagen zu stellen. Welche Therapien helfen wirklich und wie lässt sich auch auf lange Sicht mit vertretbarem Aufwand der beste Erfolg erzielen? Solche Fragen sind nicht so trivial, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Denn die Ergebnisse sollen jeder wissenschaftlichen Überprüfung standhalten. Allein die Erwartungshaltung von Arzt und Patient kann aber einen Heilungsprozess deutlich beeinflussen – in positiver wie in negativer Hinsicht. Mit Blick auf die gesamte Gesellschaft können zudem auch minimale Effekte eine beträchtliche Gesamtwirkung haben. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an Studien, die die Wirksamkeit und den Nutzen – oder die Überlegenheit einer bestimmten Behandlung – eindeutig belegen wollen.
Auch das inhaltliche Spektrum der Versorgungsforschung ist weit gefasst. Letztlich geht es darum, wie sich Gesundheitsversorgung im Alltag der Menschen konkret auswirkt. Im Fokus stehen keineswegs nur neue Therapieverfahren und Strukturen, sondern auch altbewährte Medikamente, bekannte und unerkannte Gesundheitsrisiken.