Die Lebenserwartung der deutschen Bevölkerung steigt, immer mehr ältere Menschen brauchen Pflege. Der demografische Wandel ist zunehmend auch im Krankenhausalltag zu spüren. Insbesondere Patienten mit Demenz haben oft einen höheren Fürsorgebedarf.
Dieser Herausforderung müssen sich die deutschen Universitätsklinika stellen: Die Universitätsmedizin Mainz und das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein haben beispielsweise eigene Strategien entwickelt, um Patienten mit kognitiven Defiziten bestmöglich zu begleiten. Unter der Leitung von Dipl.-Pflegepädagogin und Krankenschwester Eva Quack nahm 2014 an der Universitätsmedizin Mainz die „Servicestelle für Patienten mit kognitiven Einschränkungen oder Demenz“ ihre Arbeit auf. Es war bundesweit die erste Einrichtung dieser Art: „Die Aufgaben der Servicestelle sind vielseitig“, erklärt Dr. Joachim Heil, Pflegeexperte für kognitive Einschränkungen und Demenz. „Sie umfassen unter anderem die Beratung von Patienten und Angehörigen sowie die Anwendung eines Screeningverfahrens zur Identifikation Betroffener. Außerdem können wir gezielt Hilfe leisten, wenn Patienten herausforderndes Verhalten an den Tag legen.“ Die Mitarbeiter bieten den Patienten demenzspezifische und auf ihre individuellen Bedürfnisse angepasste Aktivitäten zur Tagesgestaltung an. Dabei spielt die Arbeit mit der eigenen Biografie eine wesentliche Rolle. Auf Wunsch erhalten Patienten Unterstützung bei der Organisation ihres stationären Krankenhausaufenthaltes sowie der Planung der weiteren ambulanten Versorgung. „Wir tragen nicht nur zur Verbesserung der Lebensqualität und zum Wohlbefinden der Patienten bei, sondern fördern auch ihre Kooperationsbereitschaft hinsichtlich der Therapie“, so Heil.