Entscheidung vertagt: Masterplan Medizinstudium 2020 weiter in der Schwebe

Nach der Kritik aus Baden-Württemberg wegen der immer noch unklaren Finanzierung hat die Kultusministerkonferenz die Entscheidung zum Masterplan Medizinstudium 2020 kurzfristig von ihrer gestrigen Agenda genommen.

Die Sitzung der KMK am Donnerstag war mit Spannung erwartet worden. Auf der Tagesordnung stand die Verabschiedung des Masterplans Medizinstudium 2020. Nun hat sich die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Theresia Bauer dazu entschlossen, dem Papier nicht zuzustimmen. Grund ist die nicht geklärte Finanzierung der geplanten Reform. „Der Medizinische Fakultätentag hat wiederholt darauf hingewiesen, dass die erfolgreiche Umsetzung des Masterplans nur durch ein belastbares Finanzierungskonzept von Bund und Ländern sowie die inhaltliche Einbeziehung der für die ärztliche Versorgung zuständigen Träger gelingen kann. Insofern begrüßen wir die nunmehr geschaffene Möglichkeit, im Bereich der Finanzierung zu einer Lösung zu kommen“, äußert sich MFT-Präsident Heyo K. Kroemer. Auch die KMK hat sich laut eigenen Äußerungen inzwischen dieser Positionierung angeschlossen.

Die aktuellen Entwicklungen beweisen in aller Deutlichkeit, dass erst einmal ein belastbares Finanzierungskonzept erstellt werden muss, bevor der Masterplan als Gesamtpaket verabschiedet werden kann. Sollte es auch weiterhin zu keiner Einigung kommen, sollten zumindest einzelne der vorgeschlagenen Maßnahmen aufgegriffen und ausgearbeitet werden – und zwar unter Einbindung der Fakultäten und Studierenden. Das wäre gleichzeitig auch die Chance für einen neuen, transparenteren Prozess, als es bisher der Fall war.

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